Hauptursache von Flüchtlingsströmen: Krieg
Irak, Syrien, Afghanistan und der KosovoBundesminister De Maizière prognostiziert 800.000 Asylanträge für das Jahr 2015. Was sind eigentlich die Gründe dafür, dass so viele Menschen nach Deutschland kommen? Es spielen vermutlich viele Gründe eine Rolle, es gibt aber nur einen Hauptgrund: Krieg.
Irak und Syrien
Man mag es kaum glauben, aber das Kaputtbomben von Nationen bringt weder Frieden noch Demokratie. Jedenfalls dann nicht, wenn das bombardierte Land von anderen fundamentalen Problemen geplagt ist. So streiten sich im Irak Schiiten und Sunniten um die Herrschaft des Landes. Dieser Streit ist nicht neu und war auch schon vor dem Irakkrieg bekannt gewesen. Darüber hinaus gibt es im Irak auch noch ein ethnisches Problem mit den Kurden. Sie wollen ihren eigenen Staat haben. Sämtliche Probleme wurden zuvor noch durch den Herrschaftsapparat von Saddam Hussein zusammengehalten. Diese Herrschaft war zwar nicht rechtmäßig, das fragile irakische Gebäude hat sie jedoch zusammenhalten können. Nach der Irakinvasion wurden sämtliche Probleme offen gelegt. Das Land versank im Chaos und sucht noch immer nach seiner neuen Ordnung, die vermutlich eine Spaltung des Landes zufolge haben wird. Während dieses Prozesses haben die Amerikaner und seine Verbündeten nun einen weiteren entscheidenden Fehler gemacht. Sie entschieden sich die radikalen islamischen Kräfte in Syrien zu unterstützen, um Assad zu stürzen. Sie schufen damit den Islamischen Staat. Da die meisten Nordiraker Sunniten sind, konnte er seinen Machtbereich dort auch ohne großen Volkswiderstand ausweiten.
Vielen Menschen wurde während der Kriege die Heimat geraubt. Sie mussten sie verlassen. Wenn das Land groß genug ist und noch genügend Zufluchtsorte bietet, findet der Flüchtlingsstrom vor allem innerhalb der eigenen Grenzen statt. Laut UN ist der Irak mit 3,6 Millionen Binnenvertriebenen im weltweiten Vergleich an dritter Stelle. Mit 7,6 Millionen Binnenvertriebenen landete Syrien an erster Stelle. Bei Binnenvertriebenen bleibt es selbstverständlich nicht. Allein im Jahr 2014 flohen mehr als 4 Millionen Menschen aus den beiden Ländern.
Afghanistan
Den Afghanistankrieg möchte ich an der Stelle nicht so genau analysieren. Der Krieg von 2001 dauert jedenfalls immer noch an. Ein Ende ist nicht in Sicht. Ich verweise hier mal auf die Flüchtlingszahlen, die Bände sprechen: Im vergangenen Jahr sind fast 2,59 Millionen Afghanen geflüchtet.
Kosovo
Wirtschaftsflucht ist in Deutschland kein anerkannter Grund für ein Asyl. In Deutschland kommen die meisten Anträge dieser Art aus dem Kosovo und werden deshalb auch abgelehnt. Wenn man allerdings genau hinsieht, ist Krieg auch hier indirekt der Grund für die Flucht der Kosovaren. Kosovo wurde erst im Jahr 2008 zu einem unabhängigen Staat erklärt. Diese Unabhängigkeit wurde durch einen Krieg der NATO, an dem auch die Bundeswehr beteiligt war, erreicht. Allerdings erkennen nur um die 100 Staaten Kosovo überhaupt an. Diese Rechtsunsicherheit ist eine große Investitionsbremse, welche dafür sorgt, dass es dem Land wirtschaftlich so schlecht geht. Und dann gibt es da ja noch den Mafia-Staat.
Natürlich ist Krieg nicht der einzige Grund sein Land und seine Kultur hinter sich zu lassen. Krieg gilt aber als der Hauptverursacher von sehr großen Völkerwanderungen. Solange Staaten – ob diktatorisch oder freiheitlich spielt keine wesentliche Rolle – eine gewisse Grundordnung aufrecht erhalten können, werden Menschen keinen Anlass sehen, ihr Land zu verlassen. Nordkorea ist ein gutes Beispiel dafür. Gerade mal 0,056 Prozent (Stand 2014) flüchteten aus dem Land. Zum Vergleich: Etwa 1 Prozent der Deutschen wandern jährlich aus. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass Nordkorea es mit seiner Ordnung sehr genau nimmt, wenn es um Grenzüberwachung geht.