Grexit
Euro-Ausstiegskandidat GriechenlandWie verhandelt man mit einer griechischen Regierung, die nicht verhandeln möchte? Gar nicht. Die Europäische Zentralbank und die Eurofanatiker wissen sich nicht mehr weiterzuhelfen. In all der Hilflosigkeit hat nun Jeroen Dijsselbloem Griechenland gedroht: Griechenland müsse dem Bailout zustimmen. Sonst? Das weiß man nicht so genau, allerdings hat sich Dijsselbloem vor nicht einmal zwei Wochen etwas versöhnlicher gezeigt. Einen Fahrplan aus dem Euro gäbe es nicht. Einen Fahrplan muss es auch nicht geben, die Fahrt dorthin wurde nämlich bereits in Gang gesetzt.
Austritt Griechenlands
Hohe Arbeitslosigkeit, Kapitalflucht, Korruption, Steuerhinterziehung und Staatsversagen. Schlimmer geht’s nimmer, sollte man meinen. So richtig wahr haben will das aber niemand. Der Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist die einzige Möglichkeit, dem Land wieder eine Zukunftsperspektive zu bieten. Leider sind die ideologischen Scheuklappen noch ausgefahren, die einem Austritt entgegenstehen. Ganz nebenbei hat man bei der Konstruktion des Euro vergessen, Gesetze für derartige Situationen zu schaffen. Allerdings möchte man in Griechenland auch nicht aussteigen, trotz der so dramatischen Entwicklungen. Die neue Regierung von Tsipras rechnet mit der Ohnmacht des Euroraums. Was soll dieser auch ausrichten? Angesichts des bisherigen Verlaufs ist zu erwarten, dass die starken Euroländer den schwachen weiterhin unter die Arme greifen.
Ideologie statt Vernunft
Das Video der Woche habe ich in dem Zusammenhang den Grünen gewidmet. Völlig realitätsfern wird hier der Zusammenhalt des gemeinsamen Währungsraums heraufbeschworen.
Solidarität in Europa? Es ist schon genug Geld geflossen. Reformanstrengungen? Das müssen die Griechen selber entscheiden. Wir müssen den Schuldenberg Griechenlands wegbewegen? Nein, das muss Griechenland. Wir müssen Europa stabilisieren? Wenn die Politik an Europa nicht herumpfuschen würde, würde Europa sich von ganz allein wieder stabilisieren.